Härteprüfung: Metalle und Kunststoffe

Die Härte ist eine wichtige Eigenschaft von Metallen, die ihre Widerstandsfähigkeit gegen Verformung, Eindringen und Kratzer bestimmt. Sie ist ein Indikator für die Festigkeit eines Metalls und wird oft in Verbindung mit anderen mechanischen Eigenschaften wie Zugfestigkeit und Zähigkeit betrachtet.

Metalle können unterschiedliche Härtegrade aufweisen, abhängig von Faktoren wie z.B. ihrer chemischen Zusammensetzung, der Kristallstruktur und der Wärmebehandlung, die sie durchlaufen haben. Gängige Prüfverfahren im Metallbereich sind die Prüfung nach Vickers, Rockwell und Brinell.

Die Härte ist auch eine wichtige Eigenschaft von Kunststoffen, ähnlich wie bei Metallen. Hier existiert eine große Bandbreite von z.B. weichen Gummiwerkstoffen bis hin zu harten, festen Duroplasten. Die Härte hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der chemischen Zusammensetzung des Kunststoffs, der Art und Menge der verwendeten Füllstoffe und der spezifischen Verarbeitungsmethoden, die verwendet werden. Je nach Bauteilgröße und Härtebereich gibt es auch hier verschiedene Prüfverfahren.

Das Funktionsprinzip der Härteprüfung

Die Härteprüfung basiert auf dem Widerstand, den ein Werkstoff einem Eindringkörper entgegensetzt. Wir verwenden verschiedene Eindringkörper, darunter bei der Härteprüfung an Metallen Kugeln (Brinell), Pyramiden (Vickers) oder Kegel (Rockwell), je nach Material und normativer Vorgabe. Der härteste Werkstoff, der Diamant, dient bei Vickers und Rockwell als Eindringkörper.

Bei der Kunststoffhärteprüfung kommen in unserem Prüflabor die Verfahren Shore A, Micro Shore A und IRHD M mit Ihren speziellen Eindringkörpern zum Einsatz. Hier ist bis auf die Konditionierung im Prüfklima zumeist keine weitere Probenvorbereitung erforderlich.

Bei Metallen ist es normalerweise vor der Prüfung notwendig, die Prüfflächen der Probe vorzubereiten. Soll eine Prüfung im Kernbereich stattfinden, wird das Muster getrennt. Anschließend wird das Teilstück in der Regel in Kunststoff eingebettet (d.h. Verbacken mit flüssigem Kunststoff und zu einem „Schliff“ in Standardgröße erstarrt). Dies erleichtert den anschließenden Schleif- und Polierprozess, welcher bei den meisten Prüfungen für eine valide Durchführung notwendig ist. Das Schleifen und Polieren wird in unserem Labor vollautomatisch durchgeführt. Dies sorgt nicht nur für eine hohe Produktivität, sondern auch für eine gleichbleibende Qualität.

Bei der Oberflächenhärteprüfung entfällt der Trennvorgang. Das Schleifen und Polieren der Probenoberfläche wird von Hand durchgeführt. Um die Prüfergebnisse nicht zu verfälschen, ist es essenziell, mit viel Fingerspitzengefühl zu agieren um ggfs. nur die Beschichtung, nicht aber den darunter liegenden Randbereich der Probe abzutragen und diesen zu polieren.

Zur Prüfung werden die Eindringkörper mit einer definierten Kraft und Zeit auf den vorbereiteten Probekörper aufgebracht. Z.B. beim Verfahren nach Vickers werden danach die Diagonalen des so entstandenen bleibenden Eindrucks vermessen. Dies geschieht an unseren Prüfgeräten automatisch mit einer hochauflösenden Kamera. Über eine Formel wird dann der Härtewert der jeweiligen Skala errechnet. Beim Verfahren Rockwell wird statt der Diagonalen-Vermessung während der Prüfung die Tiefe des entstandenen Eindrucks aufgenommen und darüber der Härtewert bestimmt. Das Verfahren benötigt daher keine Kamera.

Es ist auch möglich, die Einhärtetiefe von Randschichthärtungen mittels einer Härteprüfung zu ermitteln. In diesem Fall werden in einem Quer- oder Längsschliff der Probe eine Reihe von Härteeindrücken, beginnend am Rand in Richtung Bauteilinneres verlaufend, durchgeführt. Anhand des Härteabfalls und einer definierten Grenzhärte, kann so eine Einhärtetiefe ermittelt werden.

Ihre Vorteile

  • Hochautomatisierte Probenvorbereitung für eine gleichbleibende Qualität
  • Breite Palette an Prüfverfahren, davon eine hohe Anzahl an akkreditierten Verfahren für spezielle Produktgruppen im Bereich der Verbindungselemente
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